Rotkäppchen hat keine Lust

Meschenmoser, Sebastian, 2017
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
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Medienart Buch
ISBN 978-3-522-45827-6
Verfasser Meschenmoser, Sebastian Wikipedia
Systematik JD.M - Märchen
Verlag Thienemann-Esslinger Verlag Gmbh
Ort Stuttgart
Jahr 2017
Umfang [14] Bl.
Altersbeschränkung keine
Auflage 3. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sebastian Meschenmoser
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Wendelgard Beikircher;
Am sonnigen, etwas kitschigen Titelbild geht der Wolf freundlich und vergnügt dem Rotkäppchen voran, während das pausbäckige Mädchen mit der roten Mütze verdrießlich hinterherstapft. Die Geschichte von Sebastian Meschenmoser beginnt ganz wie Vorlage des Märchens: Der Wolf ist hungrig und hält Ausschau nach einem süßen Kind, das sich leichtsinnigerweise allein im Wald aufhält. Rotkäppchen jedoch marschiert schnurstracks an ihm vorbei, als er es anzusprechen versucht, sodass der Wolf alle Mühe hat, ihm hinterherzulaufen. Mürrisch berichtet es von seiner absonderlichen Großmutter, die heute Geburtstag habe und ihr somit der ganze Sonntag verderbe: es müsse alte Fotoalben anschauen, sich blöde Geschichten anhören Als der Wolf sich nach den Geschenken in seinem Korb erkundigt und erfahren muss, dass es der Großmutter einen Ziegelstein, eine Socke und einen Kaugummi mitbringt, ist der Wolf dermaßen erschüttert, dass er aus seiner Rolle ausbricht und in die eines Musterenkels schlüpft: er pflückt Blumen für die Großmutter, backt Kuchen und denkt sogar an eine Flasche Wein. Die Großmutter freut sich sehr über den Besuch und die Geschenke und holt schon bald ein Fotoalbum aus dem Regal. Während Großmutter und Wolf fröhlich feiern, verschwindet Rotkäppchen mit Kuchen vollgestopft aber immer noch schlecht gelaunt nach draußen und aus der Geschichte. Am Nachsatz sehen wir es mit einer roten Robin Hood Mütze und schwer bewaffnet vor der Höhle des Wolfs.
Die Blei- und Buntstiftzeichnungen sind mit schnellem Strich ausgeführt und in hellen Pastelltönen aquarelliert. Detailreiche Doppelseiten wechseln sich mit kleineren wie größeren Detailansichten ab und zeigen einfache und lebhafte Figuren, die durch ihre Mimik und Gestik zum Lachen anregen: der Wolf, der auf Lieblingsenkel macht, und das Rotkäppchen, das total genervt und schlecht gelaunt ist. Die wenigen textlichen und bildlichen Versatzstücke aus Faust I und den Bremer Stadtmusikanten können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Parodie in Bild und Text etwas simpel gestrickt erscheint.
Und die Moral von der Geschichte? Nicht alle Wölfe sind böse, nicht alle Mädchen sind süß und leichtsinnig, und nicht alle Großmütter liegen im Bett. Aber alle Großmütter schauen gerne alte Fotoalben an.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Längst hat das Rotkäppchen im modernen Bilderbuch die Vormacht über den Wolf
zurückgewonnen schließlich zählt die Geschichte von der unheilvollen Begegnung
zu den meistparodierten der Märchen der Brüder Grimm. Und dennoch scheint das Potential für neue, köstliche Varianten nicht ausgeschöpft: Einen Ziegelstein, eine Socke und einen Kaugummi hatte das rotbemützte Kind noch selten in seinem Körbchen. Der skizzenhaft und mit großer Lust an Mimik und Gestik ins Bild gesetzte Wolf ist entsetzt. So kann man doch keinen Großmutter-Geburtstag begehen! Also reißt er das Partyruder an sich und schleift das angepisste Rotkäppchen zur Blumenwiese, in die Backstube und zum Weinhändler. Die Großmutter wird es ihm danken, denn schon bald tauschen die alte Dame und der Wolf leicht illuminiert Erinnerungen aus. Dies könnte der Beginn
einer wunderbaren Freundschaft sein. Und während man gerührt den herzergreifenden,
mit Märchenzitaten angereicherten Freundschaftsszenen folgt, hat das Rotkäppchen genug von all dem, ändert seine Profession und hält Ausschau nach Captain Jack Sparrow
*'STUBE*